Die Bokensdorfer Feuerwehrkameraden hatten den Tag schon heftig herbeigesehnt, den Termin der offiziellen Schlüsselübergabe für ihr funkelnagelneues Feuerwehrhaus. Nur einen Katzensprung entfernt von ihrem alten, nur noch wenig zeitgemäßen Domizil entstand der Bau in der Grußendorfer Straße 9b. So konnten sie seit dem ersten Spatenstich am 21. September 2019 knapp eineinhalb Jahre lang verfolgen, wie vor ihren Augen eines der modernsten Feuerwehrhäuser unserer Region entstand, auf das nicht nur sie ausgesprochen stolz sind, sondern auch Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier. Am 8. April 2021 stellte die Verwaltungschefin den hochmodernen Neubau in den Dienst.
Die Bokensdorfer Feuerwehrkameraden hatten den Tag schon heftig herbeigesehnt, den Termin der offiziellen Schlüsselübergabe für ihr funkelnagelneues Feuerwehrhaus. Nur einen Katzensprung entfernt von ihrem alten, nur noch wenig zeitgemäßen Domizil entstand der Bau in der Grußendorfer Straße 9b. So konnten sie seit dem ersten Spatenstich am 21. September 2019 knapp eineinhalb Jahre lang verfolgen, wie vor ihren Augen eines der modernsten Feuerwehrhäuser unserer Region entstand, auf das nicht nur sie ausgesprochen stolz sind, sondern auch Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier. Am 8. April 2021 stellte die Verwaltungschefin den hochmodernen Neubau in den Dienst.
Vom Spritzenhaus zum hochmodernen Zweckbau
„Das Gebäude ist ästhetisch aber vor allem auch funktional auf dem neuesten Stand“, begeistert sich Anja Meier. Der von der Samtgemeinde beauftragte Architekt Dierk Thiede setzte das Projekt für ca. 1,2 Millionen Euro Baukosten um.
„Bei diesem Neubau haben wir eine moderne Sprache in der Architektur gewählt und den Bogen geschlagen, vom früheren Spritzenhaus, das nicht mehr als eine Garage mit ein paar Kleiderhaken war, hin zu einem hochmodernen Zweckbau, der heute ganz anderen Anforderungen genügen muss“, sagt die Verwaltungschefin. „Außerdem ist der Dienst in der freiwilligen Feuerwehr ein Dienst für die Gemeinschaft. Der Neubau sollte auch die große Wertschätzung dieses Engagements verkörpern; dies war unser gemeinsamer Anspruch, als wir angefangen haben.“
Und so wurden in dem Gebäude auch ein großer und heller Schulungs- und Versammlungsraum für die Kameraden geschaffen, eine eigene Räumlichkeit für die Jugendfeuerwehr, ein gläsernes Brandmeisterbüro, aus dem der Brandmeister die An- und Abfahrten der Truppe im Blick hat, sowie moderne, pflegeleichte und ansprechende Umkleide- und Sanitärräume, jeweils für Männer und Frauen. Die Innenausstattung der Räume ist schlicht und modern: Weiß verputzte Wände, weiße Wandfliesen im Sanitärbereich, anthrazitfarbene Fußböden aus Feinsteinzeugfliesen und strapazierfähigem Industrievinyl. Darüber hinaus wurde eine geräumige Küche installiert, denn nicht nur die Pflicht, auch die Geselligkeit wird bei der Freiwilligen Feuerwehr Bokensdorf großgeschrieben.
Automatisierte Steuerung der Raumtemperatur
Zu den praktischen Innovationen, über die sich die Bokensdorfer Feuerwehr künftig freuen darf, zählen aber vor allem die beheizbare Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen und einer Fahrzeugabgas-Absauganlage, einem Alarmmonitor an der Wand, der die Einsatzbefehle der Feuerwehrzentrale in Gifhorn anzeigt, einer Stiefeldusche nach dem Einsatz und einer Werkstatt für die Ausrüstung. Darüber hinaus befinden sich vor den pflegeleichten, stabilen Aluminiumfenstern des Gebäudes elektrische Rollläden, die sowohl dem sommerlichen Wärmeschutz, dem Einbruchschutz als auch der Energieeinsparung im Winter dienen.
Und das ferngesteuert über eine Handy-App! „Wir haben uns in diesem Punkt für modernste technische Lösungen entschieden, nämlich für automatisierte Steuerung“, berichtet Bauamtsleiter Sebastian Exner. Dasselbe gilt für die Heiztechnik: „Auch die Raumtemperatur oder Innentemperatur kann bei Nutzung z. B. der Sozialräume vorab per Handy-App rauf- und hinterher wieder runtergeregelt werden, damit können wir im Winter deutlich Energiekosten sparen.“
Notstromeinspeisung bei Stromausfall
Damit so viel moderne Technik auch bei Stromausfall funktioniert, wurde der Anschluss für eine Notstromeinspeisung installiert, die im Notfall dann über einen Notstrom-Generator erfolgen kann. Im selben Technikraum des Neubaus befindet sich ein weiterer Anschluss, der zukunftsweisend ist: Von der Straße her wurde ein Speedpiperöhrchen mitverlegt, durch das ein Glasfaserkabel geschossen werden kann, sobald Bokensdorf an das schnelle Internet angeschlossen wird. „Mit diesem Neubau ist die Samtgemeinde Boldecker Land auf viele Jahre bestens gerüstet“, ist Anja Meier überzeugt. „Diese Immobilie ist ein Meilenstein.“
Bedauerlicherweise musste die Schlüsselübergabe aufgrund der Pandemie aktuell im kleinsten Kreise stattfinden. „Gerne hätte ich heute mit den Räten der Samtgemeinde Boldecker Land und der Gemeinde Bokensdorf, den Bokensdorfer*innen und den Feuerwehrkamerad*innen unserer Wehren gemeinsam feierlich das neue Haus eingeweiht, doch dies muss leider verschoben werden. Wir hoffen, bald alle zu einem Tag der offenen Tür einladen zu dürfen, und dieses funktionale und architektonisch ansprechende Gebäude vorstellen zu können. Ich danke unserem Bauamtsleiter Herrn Exner für seinen engagierten Einsatz, den vielen Feuerwehrkamerad*innen aus Bokensdorf und allen, die zum Gelingen des Baufortschritts beigetragen haben, herzlich.“
Die Historie des neuen Feuerwehrhauses:
20.06.2017: Der Rat der Samtgemeinde beschließt den seit Ende 2016 angedachten Neubau eines Feuerwehrhauses in Bokensdorf. Eine Erweiterung des vorhandenen Gebäudes wäre unwirtschaftlich. Zudem passt ein neues großes Löschfahrzeug, das absehbar beschafft werden soll, nicht mehr in die Fahrzeughalle.
Mit den Ingenieurplanungen des Neubaus wird Dipl.-Ing. Dierk Thiede aus Wienhausen beauftragt, der sich bei der Sanierung der Mehrzweckhalle Weyhausen bereits mit guten Leistungen bewährt hatte. Hinsichtlich der Standortwahl für ein neues Gebäude gab es zwei Alternativen. Der Standort nördlich des bestehenden Feuerwehrgerätehauses fand die Mehrheit bei der Abfrage des Meinungsbildes und ist auch aus Sicht der Verwaltung die wirtschaftlichere Alternative.
21.09.2017: Erste Entwurfs-Präsentation für den Neubau des Feuerwehrhauses durch Architekt Dierk Thiede.
13.01.2018: Erste Präsentation des Architekten-Entwurfs im Rat der Samtgemeinde. Inzwischen sind Anmerkungen und Anregungen von Ratsmitgliedern nach der Präsentation vom September 2017 in den Entwurf mit eingeflossen.
15.03.2018: Der Rat der Samtgemeinde stimmt den Entwurfsplanungen zu und beschließt, Herrn Dipl.-Ing. Dierk Thiede mit allen weiteren Leistungsphasen für den Neubau zu beauftragen. Der Bauantrag kann gestellt werden.
28.03.2019: Der Samtgemeinderat ermächtigt den Samtgemeindeausschuss, über die Auftragsvergaben zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses nach erfolgter Ausschreibung und Auswertung der Angebote zu entscheiden. Denn im Rahmen des Neubaus werden die einzelnen Gewerke öffentlich ausgeschrieben. Für die anschließende Auftragsvergabe wäre gemäß der Hauptsatzung der Samtgemeinde Boldecker Land der Samtgemeinderat zuständig gewesen. Da das Bauvorhaben in 2019 jedoch möglichst weit fortschreiten soll, sind kurzfristige Vergaben nach Angebotswertung notwendig, damit die Aufträge zeitnah vergeben werden können, ohne dass jeweils eine Sondersitzung des Samtgemeinderates erforderlich wäre.
04.07.2019: Der Samtgemeinderat stimmt einer Auftragsvergabe für die Erdarbeiten zu, für die Maurer- und Stahlbetonarbeiten, sowie für die Gerüstarbeiten. Der Rat stimmt außerdem dafür, dass für den Neubau Aluminiumfensterrahmen ausgeschrieben und verbaut werden sollen.
21.10.2019: Erster Spatenstich. Gemeinsam mit u.a. Gemeindebrandmeister Karsten Teitge, Ortsbrandmeister Mathias Deierling sowie Architekt Dierk Thiede nimmt Verwaltungschefin Anja Meier den symbolisch ersten Spatenstich für den Neubau vor.
24.10.2019: Der Samtgemeindeausschuss gibt grünes Licht für die Ausschreibung von Dachdecker- und Fassaden-, sowie Zimmererarbeiten. Die ersten Gewerke (Erdarbeiten, Rohbauarbeiten, Gerüstarbeiten und Blitzschutzarbeiten) sind inzwischen bereits ausgeschrieben und vergeben worden. In der gleichen Sitzung stimmt der Ausschuss dem durch Ausschreibung ermittelten, wirtschaftlichsten Angebot für Fenster- und Torarbeiten zu, die mit rd. 110.000 Euro Kosten verbucht werden.
10.12.2019: Im Dezember geht es dann an die Ausschreibungen für den Innenausbau: Trockenbauarbeiten, Maler- und Bodenbelagsarbeiten, Heizung- und Sanitärausstattung, Elektroarbeiten, Tischlerarbeiten bzgl. der Innentüren, Putz- und Estricharbeiten müssen vom Samtgemeindeausschuss beschlossen und in der Folge zügig ausgeschrieben und vergeben werden.
27.02.2020: Richtfest. Der Rohbau steht. 17 Wochen nach dem ersten Spatenstich – und, was an dem Tag noch niemand ahnt, kurz vor dem ersten Lockdown – kann in Bokensdorf mit 60 Gästen noch zünftig Richtfest gefeiert werden.
25.06.2020: Die Außenanlagen können ausgeschrieben werden, nachdem der Samtgemeindeausschuss grünes Licht gibt. Eingeplant ist ein Budget von 141.000 Euro.
08.04.2021: Schlüsselübergabe durch Samtgemeindebürgermeisterin Anja Meier.
Fotos: © Pressestelle der Samtgemeinde und Bijan Solati (1 & 6)
Internet-Redaktion der Samtgemeinde Boldecker Land
https://www.boldecker-land.de
erstellt am 20.04.2021
aktualisiert am 01.05.2021